Die 4 unteren Chakren als Tor zum körperlichen, psychologischen und emotionalen Wohlbefinden
Was sind die Chakren?
Die Chakren kannst Du Dir als sich drehende Energiewirbel vorstellen, die sich ähnlich wie die Spiralarme einer Galaxie drehen. Deshalb wurden sie im Sanskrit auch als Chakra bezeichnet, was Rad bedeutet. Sie sind mit unserer Wirbelsäule und somit auch mit unserem zentralen Nervensystem verbunden und wirken so auf alle Ebenen des menschlichen Daseins ein. Es gibt noch viel mehr Chakren, als nur die sehr bekannten 7 Hauptenergiezentren, auf die ich eingehen möchte.
Was hat es mit den Chakra-Farben auf sich?
Alle Chakren schwingen in einer bestimmten Resonanz, die auch eine Farbe verkörpert. So erstrahlt das erste Chakra in der energetischen Farbe Rot, das Zweite in Orange, das Dritte in Gelb, das Vierte in Grün, das Fünfte in Hellblau und das Sechste in Indigoblau. Das siebte Chakra wird häufig in Violett gesehen und dargestellt.
Durch traumatische Ereignisse und prägende Verluste kann ein Chakra aber an Strahlkraft einbüßen. Es verliert seine energetische Schwingung und wird dadurch stumpf und grau, was den Alterungsprozess beschleunigt.
Das ist die Aufgabe der Chakren?
Die Chakren verstoffwechseln die Lebensenergie aus der Natur. Alles, was wir an Energie beziehen, stammt aus 5 Quellen:
- Aus den Pflanzen und Tieren
- Aus dem Wasser
- aus der Luft
- aus dem Sonnenlicht
- aus der biomagnetischen Energie
Diese biomagnetischen Energie wird auch als Chi oder bei den Inka als Kausay bezeichnet. Über unseren Verdauungstrakt nehmen wir die Energie aus Wasser, sowie pflanzlicher und tierischer Nahrung auf. Unsere Haut hilft uns die Energie der Sonne zu verstoffwechseln und unsere Lunge nimmt den Sauerstoff aus der Umwelt auf. Die Chakren sind dazu da um die biomagnetische Energie, also das Chi oder das Kausa aufzunehmen. Ähnlich wie bei unserem Verdauungstrakt, kann auch unser Energiesystem durch schlechte Energien verstopfen, verdrecken und seine volle Funktion verlieren.
Das erste Chakra
Farbe: rot
Instinkt: Überleben, Fortpflanzung
Körperliche Aspekte: Ausscheidung, Enddarm, Beine, Füße, Testosteron, Östrogen
Psychologische Aspekte: Ernährung, Schutz, Sicherheit, Fähigkeit für sich zu sorgen
Angebundene Drüsen: Eierstöcke und Hoden
Positiver Ausdruck: Kundalini- & Fülle-Erfahrungen
Negativer Ausdruck: Horten, räuberisches Verhalten, sinnlose Gewalt, chronische Müdigkeit, Geburtstrauma, Angst vor dem Verlassen werden
Das erste Chakra steht für unsere primitiven Triebe, wie die Suche nach Unterschlupf und nach Nahrung. Wir wollen unter allen Umständen überleben und uns fortpflanzen. Ähnlich wie die Atmung können wir Überlebensinstinkte zwar beeinflussen, aber nicht ausschalten.
Dieses Energiezentrum entspricht den ersten 7 Lebensjahren. Traumata, die in dieser Zeit erfahren wurden, wie zum Beispiel pränatale Traumata, werden in diesem Chakra gespeichert und bilden psychologische Strukturen, die unsere Entwicklung hemmen.
Ist dieses Chakra unausgeglichen, manifestiert sich das durch ein Gefühl des Mangels und der Entbehrung, unabhängig davon wieviel man im Äußeren besitzt. Zwanghafte Nahrungsaufnahme und das Horten von Geld und Spielzeug gehören zu der negativen Ausprägung des Ernährungsinstinkts.
Jemand, der aus dem ersten Chakra agiert, ist komplett von seinen Sinnen eingenommen und beschäftigt sich ausschließlich mit der materiellen Welt. Er glaubt, dass die Welt ihm etwas schuldig sei und die Menschen, die ihn umgeben sollten seine Bedürfnisse und seine Besonderheit erkennen. Ich-Bezogenheit und Narzissmus sind klassischer Ausprägung, was dazu führt, dass keine authentische Liebe erfahren werden kann, da man sich nicht in andere hineinversetzen kann.
Ein funktionierendes erstes Chakra erkennt man an einem Füllegefühl und dem Verschwinden einer Mangel-Mentalität. In der Yogatradition verortet man in diesem Chakra die Kundalini-Energie. Sie wird durch eine eingerollte schlafende Schlange am Ansatz der Wirbelsäule symbolisiert.
Aktivitäten zur Ausbalancierung des ersten Chakra
- in der Natur spazieren gehen
- Barfußlaufen
- Waldbaden
- rhythmisches Tanzen
- Gartenarbeit
- kochen mit frischem Obst und Gemüse
Das zweite Chakra
Farbe: Orange
Instinkt: Sexualität
Körperliche Aspekte: Verdauung, Darm, Nieren, Harntrakt, sexuelle Potenz, Adrenalin, unterer Rücken, Menstruationsbeschwerden, Appetitverlust
Psychologische Aspekte: Macht, Geld, Sex, Kontrolle, Angst, Kampf, Leidenschaft, Selbstwertschätzung, sexueller / emotionaler Missbrauch, familiär geerbte Probleme
Angebundene Drüsen: Nebennieren
Positiver Ausdruck: Kreativität, Mitgefühl, Familiensinn
Negativer Ausdruck: Angst, Streit
Das zweite Chakra verstoffwechselt die Erdenergie, die durch das erste Chakra aufgenommen wird und verdaut auch emotionale Energien im Nervensystem. Es aktiviert außerdem die Nebennieren, die Stress-Drüsen des Körpers. Diese können mehr als 100 unterschiedliche Steroide produzieren, darunter auch Sexualhormone und Adrenalin.
Funktioniert dieses Chakra richtig kann es negative Gefühle verarbeiten und sie als Abfallprodukt über das erste Chakra ausscheiden. Wenn dieses Chakra aus dem Gleichgewicht gerät, setzen sich negative Emotionen in unserem Darm fest und bauen sich nur langsam ab.
Menschen mit einem gestörten zweiten Chakra glauben, dass die gesamte Welt es auf sie abgesehen hat und haben oft eine hohe Anspruchshaltung. Wenn es ausgeglichen ist wissen wir, dass uns die Welt nichts schuldet. Das zweite Chakra ist auch Sitz der Leidenschaft. Dies kommt durch Kreativität, Sinnlichkeit und Intimität zum Ausdruck. Das Sakral Chakra steht außerdem für Genuss und Sexualität. Auch unser Individualitätssinn liegt in diesem Chakra.
Chronologisch entspricht dieses Chakra dem Alter zwischen 8 und 14 Jahren. Entwickelt man in der Pubertät keinen klaren und positiven Selbstsinn, kann das die Entwicklung des zweiten Chakra stören. Häufig kann man dann keine emotionalen Grenzen ziehen und die eigenen Bedürfnisse nicht richtig einschätzen. Auch wenn Liebe und Sex verwechselt werden, weißt das auf ein gestörtes zweites Chakra hin. Die Aufgabe des zweiten Chakra besteht darin, Sex in Liebe und Romantik in Intimität zu verwandeln.
Aktivitäten zur Ausbalancierung des zweiten Chakra
- Tanzen, Musizieren, Malen
- Spielerisches Entdecken
- Nicht Ergebnis orientiertes Schaffen
- Sinnliches Erleben durch Schmecken, Riechen, Hören und Fühlen
- Berührungen und Nähe
- Selbstfürsorge
Das dritte Chakra
Farbe: Gelb
Instinkt: Macht
Körperliche Aspekte: Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Speicherung und Freisetzung von Energie, Milz
Psychologische Aspekte: Mut, Kraft, Ausdruck in der Welt
Angebundene Drüsen: Bauchspeicheldrüse
Positiver Ausdruck: Autonomie, Individualität, selbstloses Dienen, Erfüllung von Träumen, Langlebigkeit
Negativer Ausdruck: Magen-Darm-Störungen, Magersucht, Trauer, Stolz, aufgeblasenes Ego, Energielosigkeit, Opfermentalität, Wutausbrüche, Scham
Das dritte Chakra befindet sich am Solarplexus und steht in enger Verbindung mit der Bauchspeicheldrüse. Sie ist das Energiezentrum des Körpers, welches mit Zucker bzw. Glukose aufgeladen wird.
Funktioniert das dritte Chakra normal, hat der Körper mehr als ausreichend Energie für alle seine Aktivitäten. Da das Gehirn für den größten Energieverbrauch im Körper verantwortlich ist, ist ein ausgeglichenes drittes Chakra sehr wichtig, um klar denken zu können. Konstruktiv genutzt, kann die Kraft des dritten Chakra unsere Wünsche in der Welt manifestieren.
Menschen mit einer Störung des dritten Chakras fühlen sich häufig schlapp und energielos. Auf der psychischen Ebene kann das Problem auftreten, dass man sich nicht genügend versorgt fühlt. Funktioniert das dritte Chakra eines Menschen nicht richtig, scheitert er womöglich in seinen Unternehmungen. Selbst wenn ihm alle Mittel zum Erfolg zur Verfügung stehen – es mangelt ihm an ausreichend Durchhaltevermögen. Auch die Unterdrückung von Sexualität und das Gefühl von Scham kann auf ein gestörtes Manipura Chakra hindeuten.
Das dritte Chakra entspricht chronologisch dem Alter zwischen dem 14. und dem 21. Lebensjahr. Wenn wir die Kraft dieses Chakras erwecken, erfahren wir Furchtlosigkeit und Entschlossenheit. Leider kann das auch dazu führen, dass sich unser Ego aufbläst. Wenn das dritte Chakra überhand nimmt, streben wir oft danach, andere durch Einschüchterung und Manipulation zu kontrollieren.
Wenn dieses Chakra gereinigt ist, stabilisieren sich unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unsere Bestimmung im Leben wird deutlich. Die Funktion des dritten Chakras besteht darin, eine Vision in die Wirklichkeit zu übersetzen.
Aktivitäten zur Ausbalancierung des dritten Chakra
- Atemtechniken, die das Kampf-oder-Flucht-System runterfahren (länger aus- als einatmen)
- Regelmäßige, kurze und bewusste Sonnenbäder
- Kontakt zum Feuerelement durch Entzünden von Lagerfeuer, Kamin und Kerzen
- Hören von gefühlsbetonter Musik
- Lernen Gefühle auszudrücken z.B. durch bewusste Körpersprache, Schauspielunterricht, Pantomime etc.
- Dingen, die uns wirklich begeistern, möglichst viel Raum geben
Das vierte Chakra
Farbe: Grün
Instinkt: Liebe
Körperliche Aspekte: Blutkreislauf, Lungen, Brüste, Herz, Asthma, Immunschwäche
Psychologische Aspekte: Liebe, Hoffnung, Hingabe, Mitgefühl, Intimität
Angebundene Drüsen: Thymusdrüse
Positiver Ausdruck: selbstlose Liebe, Vergebung
Negativer Ausdruck: Selbstverherrlichung, Groll, Selbstsucht, Trauer, Einsamkeit, Verlassenwerden, Verrat
Das vierte Chakra, auch Anahata Chakra genannt, befindet sich in der Mitte des Brustkorbs und stellt den Mittelpunkt des Chakren Systems dar. Das Herzchakra reguliert die Thymusdrüse. Sie ist einer der wichtigsten Akteure bei der Immunreaktion.
Negativ kann sich dieses Chakra als Selbstverliebtheit ausdrücken. Ein weiterer negativer Ausdruck ist die Unfähigkeit, uns selbst gegenüber Mitgefühl zu zeigen. Wenn Selbstliebe fehlt, verstricken wir uns in Selbstkritik und Scham. Ein gestörtes Herzchakra macht uns auch unfähig, eine intime Beziehung einzugehen. Solche Menschen rennen davon, wenn sie sich verletzlich fühlen. Sie schieben oft die Arbeit oder andere Ablenkungen vor, um sich von Emotionen fernzuhalten.
Ein ausgeglichenes Herzchakra ermöglicht es uns, Nähe und Intimität zuzulassen. Es vereint die männlichen und die weiblichen Prinzipien in uns und lässt charakterliche Gegensätze zu, sodass wir die „andere Hälfte“ nicht mehr im Außen suchen müssen. Wir wissen, wer wir sind und wir akzeptieren uns, was uns wiederum Freude und Frieden bringt. Wir sind außerdem von den materiellen Maßstäben für Erfolg befreit. Erfolg lässt sich dann nicht länger mit Geld, Autos und Ruhm bemessen.
Chronologisch gesehen wird das Herzchakra mit dem Alter zwischen dem 21. und dem 28. Lebensjahr verbunden. Es ist das Zentrum, aus dem heraus wir unsere Familien gründen und Liebe geben und erfahren. Allerdings ist die Liebe des Herzchakras nicht die, die durch romantisches Verliebtsein ausgedrückt wird. Diese Art von Liebe ist weder objektfokussiert, noch abhängig von einer anderen Existenz. Sie ist nicht sentimental. Sie ist unpersönlich, selbstlos und bezieht sich auf die gesamte Schöpfung.
Aktivitäten zur Ausbalancierung des vierten Chakra
- Möglichst viel Zeit im Wald /in der Natur verbringen und die Farbe Grün bewusst auf sich wirken lassen
- Dankbarkeit kultivieren
- Sich selbst verwöhnen und sich seine Wünsche erfüllen, wenn es möglich ist
- Sich ehrlich und liebevoll um andere kümmern
- Mitgefühl gegenüber anderen Menschen, Tieren und Pflanzen kultivieren
- Energiegeladene Musik hören
- Sich trauen andere Menschen zu berühren und sich berühren lassen, z.B. bei einer Massage
Ich hoffe dieser kleine Überblick über die Erd- Chakren konnte Dir eine Inspiration geben, welche Bereiche Deines Daseins noch mehr Balance und Ausgeglichenheit benötigen und wo Du schon eine harmonische Schwingung aufweist.
Es ist sehr wichtig von der Basis aus an einer Stabilisierung zu arbeiten, bevor man sich den oberen Chakren, auch Himmels- Chakren genannt, zuwendet, um nicht abzuheben und den Kontakt zum Boden zu verlieren.