Waldbaden – die Symbiose mit Pflanzen erleben
Das Waldbaden, im Japanischen auch als shinrin-yoku bekannt, ist eine Praxis des
Eintauchens in die Natur zur Förderung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens. Diese Praxis entstand in den 1980er Jahren in Japan und hat seitdem weltweit an Popularität
gewonnen.
Der Aufenthalt in der Natur hat nachweislich eine Reihe von positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, wie z. B. den Abbau von Stress, die Verbesserung der Stimmung und die
Stärkung des Immunsystems. Beim Waldbaden werden alle fünf Sinne eingesetzt, um mit
der natürlichen Umgebung in Kontakt zu treten, und es hat sich gezeigt, dass dies noch
größere Vorteile mit sich bringt.
Waldbaden in der Praxis
Während eines Waldbades werden die Teilnehmer ermutigt, sich zu entschleunigen und sich von der Technik und den täglichen Ablenkungen zu lösen. So können sie sich voll und ganz auf die natürliche Welt um sie herum einlassen und den Anblick, die Geräusche, die Gerüche und die Beschaffenheit des Waldes in sich aufnehmen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Waldbaden zu praktizieren, aber der wichtigste Aspekt ist, sich von allen Zielen und Plänen zu lösen und einfach im Augenblick präsent zu sein. Das kann bedeuten, einen langsamen, gemächlichen Spaziergang zu machen und die Pflanzen und Tiere um sich herum zu beobachten oder sich einen bequemen Platz zu suchen, um den Geräuschen des Waldes zu lauschen.
Vorteile des Waldbadens
Neben den geistigen und körperlichen Vorteilen kann das Waldbaden auch dazu beitragen, dass der Einzelne eine tiefere Verbindung zur natürlichen Welt entwickelt. Dies kann zu einer stärkeren Motivation für den Schutz und die Erhaltung der Wälder und der wichtigen Ökosystemleistungen führen, die sie erbringen.
Terpene – Wundermittel aus den Pflanzen
Bäume haben die Eigenschaft Terpene abzugeben, die wiederum beim Waldbaden positiven
Einfluss auf den Menschen haben können.
Nachfolgend möchte ich auf einige Aspekte der Terpene eingehen:
Terpene sind organische Verbindungen, die in einer Vielzahl von Pflanzen vorkommen,
darunter Nadelbäume, Zitrusfrüchte und Cannabis. Sie sind für die einzigartigen Aromen
dieser Pflanzen verantwortlich und werden seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin
wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile verwendet.
Beispiele für Terpene:
Eines der bekanntesten Terpene ist Limonen, das in den Schalen von Zitrusfrüchten
vorkommt und einen starken Zitrusduft verströmt. Limonen hat nachweislich entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften und wurde zur Behandlung einer
Reihe von Erkrankungen, einschließlich Angst und Stress, eingesetzt.
Ein weiteres häufig vorkommendes Terpen ist Pinen, das in Kiefern vorkommt und ein
ausgeprägtes Kiefernaroma hat. Pinen hat nachweislich eine entzündungshemmende und
bronchienerweiternde Wirkung und wird daher zur Behandlung von Asthma und anderen
Atemwegserkrankungen eingesetzt.
Gesundliche Vorteile von Terpenen auf den Körper
Wenn Terpene eingeatmet oder eingenommen werden, interagieren Terpene auf verschiedene Weise mit dem Körper. Eine Möglichkeit, wie Terpene den Körper beeinflussen können, ist die Bindung an bestimmte Rezeptoren im Gehirn.
So hat sich beispielsweise gezeigt, dass das in Zitrusfrüchten vorkommende Terpen Limonen an die Serotoninrezeptoren des Gehirns bindet, die an der Regulierung von Stimmung und Angstgefühlen beteiligt sind. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, warum Limonen in der traditionellen Medizin zur Behandlung von Angst und Stress eingesetzt wird.
Neben der Bindung an Rezeptoren im Gehirn können Terpene auch mit dem Endocannabinoid-System des Körpers interagieren. Dieses System ist an der Regulierung verschiedener Körperfunktionen beteiligt, darunter Schmerz, Appetit und Stimmung. Durch die Interaktion mit dem Endocannabinoid-System können Terpene eine Reihe von Wirkungen erzielen, darunter Schmerzlinderung und Stimmungsaufhellung.
Schließlich haben Terpene auch antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, den Körper vor Schäden durch freie Radikale und Entzündungen zu schützen. Diese Eigenschaften können bei der Behandlung von Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen, wie z. B. Arthritis und Asthma, von besonderem Nutzen sein.
Insgesamt sind die Auswirkungen von Terpenen auf den menschlichen Körper komplex und noch nicht vollständig erforscht. Es bedarf weiterer Forschung, um die Art und Weise, wie diese Verbindungen mit dem Körper interagieren und ihre verschiedenen Wirkungen entfalten, vollständig zu verstehen.