Yoga für die Organe
Eine moderne Methode zur Entlastung des Organsystems
Yoga für die Organe ist eine Methode, mit der die Organe im Alltag unterstützt werden können und die mit modern abgewandelten Atemtechniken, Yogahaltungen und Meditationen prophylaktisch auf die Organgesundheit wirkt.
In den traditionellen Yogaformen, wie etwa dem Hatha Yoga sind die drei Hauptsäulen Pranayama, Asana und Meditation vor allem auf das Bewegungssystem und auf die Beruhigung des Geistes ausgelegt. Yoga für die Organe hingegen will die Organe ganzheitlich stärken und vitalisieren. Dazu braucht es spezifische Impulse, die auf die erstaunliche Anatomie der Organe und ihren komplexen Aufbau eingehen können.
Dafür nutzt Yoga für die Organe vier verschiedene Asana- Kategorien: Warm- up- Asanas, Detox- Asanas, nährende Asanas und regulierende Asanas. Warm- up- Asanas holen beispielsweise das Organ genau da ab, wo es steht: Ist es etwas müde und schlaff, wird es aktiviert und der Blutkreislauf angeregt. Arbeitet es hochtourig und ist überreizt, leiten die Asanas überschüssige Energie aus dem Organ aus.
Wie fühlen sich gesunde Organe im Körper an
Jedes einzelne Organ hat seine Aufgaben, und alle Organe arbeiten im Körper idealerweise harmonisch aufeinander abgestimmt und vernetzt zusammen. Ohne die Milz beispielsweise, könnte die Leber keinen Gallensaft für die Fettverdauung produzieren. Die meisten Organe sind über Bänder, Faszien und Fettschützen am Muskel- Skelettsystem aufgehängt. Arbeiten alle Organe harmonisch zusammen, fühlt sich das Muskel- Skelettsystem daher frei beweglich an und der Körper kann sich mühelos gegen die Schwerkraft aufrichten. Weitere allgemeine Vitalzeichen sind:
- Klare, strahlende Augen
- Füllig, glänzende Haare
- Rillen- und fleckenlose Nägel
- Reine, rosige Haut
- Gut geformter, regelmäßiger Stuhlgang und klarer Urin
- Ausreichend Widerstandskraft in stressigen Situationen
- Ein konzentrierter, klarer Geist
Sich spüren und den Körper wahrnehmen
Im Trubel des Alltags ist das Gehirn unwahrscheinlich vielen Reizen ausgeliefert. Die Aufmerksamkeit ist auf vieles ausgerichtet, nur meistens nicht auf das körpereigene Befinden. Nicht selten werden Alarmzeichen wie Verdauungsprobleme, Verspannungen oder Schmerzen einfach weggedrückt und man verpasst es, gegenzusteuern und das, was aus dem Gleichgewicht geraten ist, wieder ins Lot zu rücken. Yoga für die Organe beginnt deshalb immer mit einem kurzen Körperspüren im Sitzen oder in der Rückenlage. Denn ohne sich kurz die Zeit zu nehmen, in sich hineinzulauschen, gehen viele Körpersignale unter.
Spannend zum Ausprobieren: Lege dich bequem in die Rückenlage, schließe die Augen und lenke den Fokus einmal bewusst auf dich und deinen Körper. Wohin fließt deine Atmung? Wo im Körper erspürst du Spannung und gibt es Körperteile, die sich vital und energiegeladen anfühlen.
Warum benötigt das Organsystem Hilfe
Der Körper ist sehr belastbar. Er kann viel ertragen, seine Leistungsfähigkeit bei Extraaufgaben hochregeln und sich in vielen Fällen selbst reparieren. Jedoch schleusen moderne Lebensgewohnheiten den Organen immer mehr zusätzliche Aufgaben zu. Dazu gehören etwa die Verstoffwechselung von Medikamenten, das Herausfiltern von Pestiziden, Schwermetallen und Mikroplastik aus der Nahrung oder den natürlichen Schlaf- Wachrhythmus trotz künstlicher Lichtquellen zu bewahren. Mit der folgenden Übung (eine Warm- up- Asana) kannst du deine Schilddrüse stärken. Das schmetterlingsförmige Organ bestimmt den Hormonhaushalt mit und ist häufiger bei Frauen überlastet.
Komme in den Schneidersitz und falte die Hände hinter dem Rücken zusammen, so dass sie den Boden berühren. Richte den Blick nach oben und lege den Kopf in den Nacken. Atme ein (Abb. Schilddrüsenübung Teil I)
Ausatmend führe das gesamte Armpaket so weit nach oben Richtung Himmel, wie es dir möglich ist. Der Oberkörper beugt sich Richtung Schoß. Nimm gedanklich Kontakt zum Himmel auf. Wiederhole die Übung in deinem Atemrhythmus über fünf bis zehn Atemzüge (Abb. Schilddrüsenübung II)
Wie wird Yoga für die Organe angewendet
In meinem Buch Yoga für die Organe geht es um Regeneration, Stressabbau und Heilung. Die Intensität, Dauer und die Haltungen können an das individuelle Wohlergehen angepasst werden, daher kann jeder mit dieser modernen Methode üben und die eigenen Organe stärken.
Die Yogasequenz beginnt immer mit einem kurzen Körperspüren. In dieser Phase schaltet der Körper ab und wird ruhiger. Nach dem Körperspüren schließt sich das Pranayama an, welches genau auf das Organ abgestimmt ist, das du stärken möchtest.
Jetzt folgt eine für das Organ ausgewählte Asanaabfolge. Sie besteht aus vier aufeinander abgestimmte Haltungen und dem Organgruß (eine fließend ineinander übergehende Bewegungsabfolge).
Nach den Asanas schließen wir die Sequenz mit einer Meditation und Shavasana ab. Der Körper bekommt die Möglichkeit, sich tief zu entspannen und sich neu auszurichten. Insgesamt dauert das Programm circa 45- 60 Minuten.
Wer möchte, kann noch mehr für seine Organe tun und sich eine passende naturheilkundliche Anwendung aus dem Buch heraussuchen, um das betroffene Organ mit Akupressur, Inhalation, Ernährungstipps oder der Trinkchallenge ganzheitlich zu stärken.
Bonus: Energieblockaden aus dem Herzen lösen
Wenn du das Gefühl hast, blockierte Energien oder seelischer Ballast schnüren das Herz ein, hilft es, vor der Übung im Sitzen die Energiebahn des Herzens (Herz- Meridian) abzuklopfen.
Setze dich ganz bequem hin, etwa im Schneidersitz oder auf einen Stuhl. Lege die Hände beidseits flächig auf das Brustbein und den großen Brustmuskel und streiche die ganze Fläche von innen nach außen kräftig aus. Die Brustwirbelsäule streckt sich dabei gleich mit aus (Abb. 1).
Strecke danach den linken Arm seitlich aus, die Handfläche zeigt nach vorn, und klopfe mit der rechten Hand den Herz- Meridian des linken Arms von seinem Anfang unter der Achselhöhle bis zum kleinen Finger aus. Klopfe den Herz- Meridian auf diese Weise etwa eine Minute ab, immer hoch und runter (Abb. 2). Wechsle danach zur anderen Seite und klopfe auch hier den Herz- Meridian am Arm ab.
Für Eilige: Das ist Yoga für die Organe
Lässt du dich auf die Yoga- Impulse ein, schult sie deine Körperwahrnehmung, damit schneller und gezielter auf Körperzeichen reagiert werden kann. Sie lehrt, eigene Grenzen zu akzeptieren und alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Mit gezielten Übungen werden die Organe aktiviert und entgiftet und die eigene Atmung als Energiequelle verstanden. Wenn die Organe entlastet sind, dann ordnen sich auch all unsere Emotionen und die Geistesfährtigkeiten und der Körper gelangt in den Heilungsmodus.
Ich wünsche dir eine inspirierende Reise in deine innere Welt. Mögest du glücklich und gesund sein und die Fähigkeit haben, dich immer wieder für dich selbst zu begeistern. Lerne dich selbst durch Yoga für die Organe besser kennen und entfache deine Selbstheilungskräfte!
Alles Liebe
Friederike
Heute begrüßt dich Osteopathin und Yogalehrerin Friederike Reumann auf der Matte. Sie liebt es, Yoga mit osteopathischen Impulsen zu kombinieren, um unsere körpereigenen Selbstheilungskräfte anzuregen. Diese kurze Sequenz hilft dir, bewusst Stress abzubauen, im Körper zu landen und innerlich ruhig zu werden. Regulier in diesen 9 Minuten dein vegetatives Nervensystem und wecke deine Selbstheilungskräfte.