Welcher der 3 ayurvedischen Fastentypen passt zu Dir?
In den westlichen Ländern ist die Vorosterzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern typischerweise als Fastenzeit bekannt. Auch im Ayurveda ist diese Zeit perfekt zum Fasten. Nach der kalten matschigen Jahreszeit kann die kräftigende Frühlings-Sonne dabei helfen, die Selbstreinigungskräfte zu aktivieren.
Der Stoffwechsel kann nach dem langen Winter wieder in Schwung gebracht werden und auch unerwünschtes Fett kann nun abgebaut werden. Denn auch unser Körper macht zu dieser Zeit einen „Frühjahrsputz“.
Doch nicht nur zur Osterzeit, sondern auch bei Fieber, Erkältungen, Gelenkschmerzen und Verstopfungen kann Fasten guttun. Regelmäßiges Fasten kann Krankheiten vorbeugen, den Körper langfristig entgiften und frische Energie in Dein Leben bringen. Man sagt auch: „Der Körper nimmt ab, der Geist nimmt zu“.
Das ayurvedische Fasten ist jedoch keineswegs gleichzusetzten mit Hungern. Vielmehr geht es darum, den physischen Körper und auch den astralen Körper zu reinigen. Du gibst Deinem Verdauungssystem Zeit, Deinen Darm von Giften zu befreien.
Selbst kannst Du Deine Gedanken neu ordnen, neue Vorsätze schaffen und gesunde Routinen entwickeln. Beim Fasten geht es also eher darum, sich achtsamer und leichter zu ernähren, um den Körper typgerecht zu reinigen.
Durch Aktivitäten kannst Du Dein Fasten zusätzlich unterstützen. Während der Fastenzeit solltest Du gar nicht oder nur wenig arbeiten. Stattdessen solltest Du Deine Zeit in der Natur verbringen, Yoga treiben, meditieren und Hobbies nachgehen, die Du schon viel zu lange vernachlässigt hast, zum Beispiel basteln, werkeln und malen.
Daneben ist es wichtig, dass Du Dich wohlfühlst. Daher solltest Du auf gemütliche Kleidung, wie beispielsweise unser Homewear-Set Bagala & Durga, achten.
Die ayurvedischen Konstitutionstypen
In der uns bekannten Medizin haben wir Heilmittel und Heilmethoden, die für alle Menschen die gleichen Wirkungen haben. Das ist in der ayurvedischen Lehre anders. Wir Menschen unterscheiden uns in unseren individuellen ayurvedischen Konstitutionen und je nachdem sind wir auch verschiedene Fastentypen.
In der Ayurvedischen Lehre gibt es drei ganzheitliche und universelle Grundkräfte, die Doshas „Vata“ (Äther und Luft), „Pitta“ (Feuer und manchmal Wasser) und „Kapha“ (Erde und Wasser). Jeder Mensch hat alle drei Doshas in sich, doch eines oder sogar zwei überwiegen. Die Doshas beeinflussen unsere körperlichen, geistigen und seelischen Vorgänge. Beim Fasten ist es daher wichtig, Deinen Dosha-Typ zu kennen.
Vata-Typ
Vata-Typen haben oft einen leichten, zierlichen Körperbau. Sie sind sehr schlank und groß, oder sehr klein und haben einen dunkleren Hautton. Ihnen ist schnell kalt und sie neigen zu Schlafstörungen, Angstzuständen, Blähungen und Verdauungsproblemen.
Pitta-Typ
Pitta-Typen haben oft eine mittlere Statur und einen eher rötlichen Hautton. Ihre Verdauung ist schnell und sie haben sie oft Hunger. Sie sind scharfsinnig, ehrgeizig, ungeduldig und explosiv.
Oftmals haben sie wachsame graue oder grüne Augen. Sie schwitzen schnell und sind daher ungern direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Pitta-Typen leiden oft unter Sodbrennen und Durchfall. Im Alter bekommen Pitta-Typen schnell weiße Haare oder Haarausfall.
Kapha-Typ
Kapha-Typen sind nett, ruhig, träge und gelassen. Sie neigen zu Übergewicht und schleimigen Erkrankungen. Oft haben sie große blaue oder braune Augen und welliges kräftiges Haar.
Falls Du Dir nicht sicher bist, welcher Dosha-Typ bei Dir überwiegt, kannst du den Ayurveda- Test von Yoga Vidya machen. In unserem Blogbeitrag „Yoga & Ayurveda“ erfährst Du außerdem, welche Yogastile zu Deinem Dosha-Typ passen.
Fastentypen
Je nachdem welches Dosha bei Dir überwiegt, eignen sich verschiedene Fasten-Typen. Das „Null-Fasten“, bei dem gar nicht gegessen wird, wird im Ayurveda keinem der Dosha-Typen empfohlen, da es sich negativ auf die Verdauung auswirkt. Beim ayurvedischen Fasten solltest Du also Deinen Dosha-Typ kennen und die Nahrungsaufnahme lediglich reduzieren, statt sie ganz wegzulassen.
Für alle Doshas gilt jedoch, dass beim Fasten vollkommen auf Salz und auf Fleisch verzichtet wird.
Fasten als Vata-Typ
Vata-Typen sollten nur über einen sehr kurzen Zeitraum von circa 3 Tagen fasten, da ihr Körper ohnehin wenig Materie aufnimmt und speichert und zu Untergewicht neigt. Daher liegt der Fokus beim Vata-Typ hauptsächlich auf der Reinigung und nicht auf der Gewichtsreduktion.
Durch das Fasten kann dieser Dosha-Typ seinen Stoffwechsel ankurbeln, von schlechten Gewohnheiten loskommen und seinen Geist fördern. Da Vata-Typen schnell frieren, brauchen sie besonders in der Fastenzeit viel Wärme. Diese können sie durch warme Bäder, Duschen, Decken, Wärmeflaschen und Tees bekommen.
Weil Vata-Typen jedoch ohnehin meist sehr schlank sind, sollten sie möglichst keine Mahlzeiten weglassen. Drei warme, leichte Mahlzeiten am Tag sind perfekt. Zum Frühstück eignen sich Haferbrei oder Grießbrei, zum Mittag gekochtes Gemüse mit Reis. Zum Abendbrot kannst Du Dir eine Suppe oder einen Gemüseeintopf mit Kartoffeln, Rüben, Zwiebeln und roter Beete zubereiten.
Für den Hunger zwischendurch kannst Du warme Gemüsebrühe und Ingwertee trinken, am besten regelmäßig über den Tag verteilt.
Fasten als Pitta-Typ
Die Fastenzeit von Pitta-Typen sollte 4 Tage nicht überschreiten. Pitta-Typen haben meist eine gute Verdauung und viel Hunger, da die Nahrung direkt verbrannt wird. Wenn sie sich nicht richtig ernähren, sind sie sehr reizbar und temperamentvoll.
Genau deshalb sollten auch Pitta-Typen täglich drei leichte Speisen zu sich nehmen. Diese können im Gegensatz zum Vata-Typ warm und auch kalt sein. Du kannst den Tag mit einem Getreidebrei starten. Falls Du etwas zum Kauen brauchst, kannst Du dem Brei Rosinen, Goji-Beeren und andere leichte Superfoods hinzufügen. Mittags kannst Du Reis mit Gemüse essen und abends Gemüsesuppe oder auch mal ein leichtes Vollkorntoast.
Für den Hunger zwischendurch sind Gemüsebrühe und Orangensaft perfekt. Damit Du auch ausreichend trinkst, kannst Du Dir Tee machen. Grüntee und Kräutertee unterstützen Deinen Körper beim Entgiften.
Fasten als Kapha-Typ
Da Kapha-Typen oft zu Übergewicht neigen und meist viel Körpermasse haben, können sie über einen längeren Zeitraum fasten. Ihre Verdauung dauert lange, daher können Kapha-Typen während des Fastens auch mal eine Mahlzeit auslassen.
So ist es zum Beispiel eine gute Möglichkeit auf Frühstück und Abendessen zu verzichten. Zum Mittag gibt es dann eine Gemüsesuppe, ein Dahl oder Gemüse mit Reis. Außerdem solltest Du über den Tag verteilt regelmäßig genug Flüssigkeit zu Dir nehmen. Ingwertee ist ein prima Unterstützer beim Entgiften.
Ganz egal welcher Dosha-Typ Du bist, Du solltest immer im Hinterkopf behalten, dass all Dein Handeln dazu dient, glücklich zu sein. Natürlich ist Fasten schwierig, doch es sollte Dir dabei gutgehen. Fühlst Du Dich nicht wohl beim Fasten, solltest Du einen Ayurveda-Spezialisten aufsuchen oder das Fasten abbrechen.